Nach der ersten Reitstunde am 7. Januar 1966 auf dem ausrangierten Eidgenossen Babesca, einem über 20 jährigen Hannoveraner Fuchswallach, kam es dazu, dass ich mich immer mehr mit der Reiterei zu beschäftigen anfing. Es mag einen Zusammenhang damit haben, dass ich früher in Schaffhausen beim Buechbrunnen in den Landdienst zu einem Bauern (Familie Ernst und Ida Vögeli) mit Pferden konnte. Eines dieser Pferde war der Eidgenosse Altane, der seinerzeit in der Region bekannt war, sowie ein Schweres Kaltblut (Schimmel). Da die Familie Vögeli den Buechbrunnen (heutiger Standort der Pferdesportanlage Scheizersbild des Reitverein Schaffhausen..) aufgeben musste und nach Humlikon zog, suchte ich den Kontakt zu Pferden wieder und meine Schwester schleppte mich mit in die Reitschule Richard Brütsch nach Schlatt. Da nahmen mich Leute mit an die großen Pfingstturniere in Frauenfeld, Osterspringen Amriswil und Griesbach Schaffhausen und so lernte ich die damaligen Stars im Sattel wie Paul Weier, Monica Bachmann, Max Hauri, Bruno Candrian, Willi Melliger, Gebrüder Fuchs etc. kennen. Später gings mit Velo oder Velo Solex an die Turniere. Mit dem Velosolex reiste ich von Schaffhausen an die Hardwiese in Zürich Oberengstringen, den Schachen in Brugg, Aarau und bis nach Tramelan. So entstand natürlich auch eine frühe Beziehung zu den grossen Pferdesportveranstaltungen, ich bin sozusagen mit diesen aufgewachsen.

Abfallsack mit zerstörten Plakaten und Besuch Galerie Wolfernsberger lösen die Sammlung aus 

Einige Jahre später hatte ich meine Ausbildung abgeschlossen, Auslandaufenthalte gemacht, erste Stellen angetreten, dann bekam ich Kenntnis, dass in der Galerie Wolfensberger in Zürich Plakate aus dem Nachlass von Ivan E Hugentobler zum Verkauf kommen würden. Kurz darauf stiess ich in einer Scheune auf einen Sack mit einigen alten beschädigten Plakaten aus früherer Zeit und da sagte ich mir, das kanns nicht sein, diese müssen erhalten werden – man kann diese Dinger doch nicht einfach wegwerfen. Bereits um diese Zeit war ich auch OK Präsident und Pressechef von Turnieren zum Beispiel auf dem Schaffhauser Griesbach und diese Umstände zusammen gaben den Startschuss für meine Sammlung. Ich habe damals meinen Geldbeutel arg geplündert durch Käufe in der Galerie Wolfensberger und einige einmalige Raritäten von Hugentobler gekauft, und dies war vor über 35 Jahren.

Hans Erni der profilierte und wohl bedeutendste Plakatgestalter der Schweiz brachte seine Verbundenheit mit dem Pferd auch in der Plakatgestaltung zum Ausdruck. Von 1964 bis 1993 schuf er eine einmalige Plakatserie für die Concours Hippiques in Tramelan. Es sind wohl glückliche Umstände und einmalig dass ich die ganze Serie der Sujets in meiner Sammlung ausweisen kann. Hans Erni entwickelte aber auch noch weitere Sujets, unter anderem für die Turniere in Lugano etc.

Ivan E Hugentoblers grossartige Pferdesportplakate  

Vor der Zeit von Hans Erni entwarf Ivan E Hugentobler eine einmalige Serie von Plakaten für Veranstaltungen rund um den Pferdesport. Ein beträchtlicher Teil seiner Werke ist Bestandteil dieser Sammlung. Damals hatte das Werbemittel Plakat einen grossen Stellenwert und wurde intensiv benutzt. 

Grosse Schweizer Turniere erhalten bis heute die Plakatkunst 

Die grossen Schweizer Pferdesportveranstalter helfen mit, die Plakatierung zu erhalten mit attraktiven Sujets. Die elektronischen Medien haben den Plakataushang punktuell etwas in den Hintergrund verdrängt und man kann die Plakate auch nicht mehr überall aufhängen. Den Organisatoren des CSIO St Gallen, CSI Genf, CSI Ascona, CSI Basel, CSI Zürich, CSI Chevenez gelingt es immer wieder tolle werbewirksame Plakate zu kreieren und sie setzen diesen Werbeträger immer wieder für ihre Turniere ein.  

Ein letzter Mohikaner in letzter Minute gerettet: Amriswil 1930 

Auf Umwegen fand ein weiteres Hugentobler Plakat den Weg in die Sammlung. Es war allerdings in einem erbärnlichen Zustand. Wie es so ist, wenn ein Papier so viele Jahre - sagen wir nach dem Turnier - nicht weggeworfen wird und einfach in einer Scheune liegen bleibt und das über viele Jahre, dann leidet das Papier und es geht kaputt. Weniger als eine Handvoll dieses Sujets dürften die bald 100 Jahre überlebt haben und da überlegt sich der Plakatfreund, ob man es sich erlauben kann, diesen Zeitzeugen einfach wegzuwerfen. Der Weg zu einem erfahrenen Papier Restaurator sollte Klarheit bringen. Der Kostenfaktor ist zudem ein endloses Thema - wer will da noch investieren? Fazit: Tolle Arbeit des Restaurators. gut gelungen. 

Von Aarberg über Buenos Aires bis Quala Lumpur - welche Turniere sind Bestandteil der Sammlung ?  

Die turnierlose Zeit ermöglichte zudem, die gesamte Sammlung mengen- und sujetmässig zu erfassen. Es ist in diesen Jahren eine erstaunlich grosse und vielfältige Sammlung entstanden. Es sind Plakate von allen Kontinenten der Welt und allen Pferdesport Disziplinen vorhanden, darunter auch von vielen europäischen Grossturnieren und Championaten, Olympischen Spielen etc. Grosse Sammlungen sind auch von den bekannten Schweizer Turnieren vorhanden, wie zum Beispiel Genf, Yverdon, Frauenfeld, St Gallen, Schaffhausen, Basel, Thun und viele mehr. Zoologische Gärten und diverse Zirkus Unternehmen wie Knie Rapperswil sind prominent vertreten. Das untenstehende File ermöglicht einen Einblick in die Sammlung. Es kommen laufend Neuzugänge dazu. Das Inventar wurde mitte Mai 2021 erstellt, Aenderungen sind vorbehalten.  

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